Wichtig: Marder reagieren äußerst empfindlich auf jede Art von chemischen Medikamenten. Deshalb ist es sehr wichtig nur absolut stabile Marder damit zu behandeln. Vorallem Kombipräparate und Spot On´s können mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Stabil bedeutet:
- Guter Ernährungszustand, keine Dehydrierung
- Frisst und trinkt selbständig
- Kot und Urinabsatz muss funktionieren (kein Durchfall oder Blut)
- Keine Entzündungen, kein Fieber, keine Antibiose nötig
- Wehrhaft und wach
- Falls einer der Punkte nicht passt, sollte von einer Behandlung mit Parasitenmitteln erstmal Abstand nehmen. Tier stabilisieren !!!
Äußere Parasiten (Ektoparasiten)Hierbei handelt es sich vorwiegend um Blutsaugende Parasiten. Bei geschwächten oder sehr kleinen Mardern kann es dadurch sehr schnell zum Verlust der Kräfte führen. Nicht nur, dass bei mehreren dieser Blutsaugern schnell eine hoher Blutverlust stattfindet – es werden meist auch noch blutverdünnende, teils giftige Substanzen in den Marderkörper geleitet. In den meisten Fällen ist ein Versuch mit speziellem Parasiten-Puder erstmal zu bevorzugen. Dieser entzieht den Parasiten die Nahrungsgrundlage und trocknet sie aus. Gibt es von verschiedenen Herstellern wie Bolfo, Trixie, Beaphar uvm. Auch innerlich gibt es einige tolle Sachen. Bei futterfesten Jungmardern kann „Formel Z für Katzen“ (2 mal tgl. 1/4 Tablette ins Futter pulvern) die Haut so robust machen dass es für die Parasiten unangenehm wird. FlöheFlöhe können auch Überträger von Bandwürmern sein. Der Floh an sich ist gut mit dem Auge zu erkennen – er hüpft weg und verkriecht sich schnell im Fell der Marderchen. Nicht zu verwechseln mit dem Flohkot – das sind die kleinen schwarzen Pünktchen die aus dem Fell fallen. Diese Pünktchen auf ein nasses Taschentuch gelegt, färben sich leicht rot (das verdaute Blut des Marders). Bitte nicht: Advantix, Advocate, Advantage, Stronghold, Jacutin-Spray und auch keine anderen Spot On`s, Antiparasiten-Halsbänder. ZeckenHier gibt es verschiedene Entwicklungsstadien. Zum einen die normale dicke Zecke und die Zeckennymphen. Bei beiden Stadien gilt: Absammeln !! Hier ein paar Tipps zu den beiden Stadien: Adulte Zecke Zeckennymphen
Bitte nicht: MilbenMarderbabys und Jungmarder unter 1 kg: Erwachsene Marder und Jungmarder über 1 kg: Sonderfall Räude
HaarlingeHaarlinge werden gerne mit Zeckennymphen verwechselt. Sie haben jedoch oft einen leichten grün- oder gelbstich und siedeln gerne zwischen den Zehen. Neben „Absammeln“ kann ein starker Befall mit lokalem aufsprühen von -Frontline-Spray behandelt werden. Jedoch auf keinen Fall bei Marderbabys unter 500 Gramm oder bei geschwächten Tieren. Das Einatmen des Sprays ist absolut zu vermeiden – deshalb sollte das Spray, unter Verwendung von Einweghandschuhen auf die Hand gesprüht werden und dann an den betroffenen Stellen leicht auf das Fell eingetupft werden. Weniger ist mehr !! Auch dies ist eine giftige Substanz die bei falscher Handhabung schlimme Folgen haben kann. Auch hier ist ein Versuch mit speziellem Parasiten-Puder erstmal zu bevorzugen. Dieser entzieht den Haarlingen die Nahrungsgrundlage und trocknet sie aus. Gibt es von verschiedenen Herstellern wie Bolfo, Trixie, Beaphar uvm. MadenFliegen legen ihre Eier meist an feuchten, warmen, stinkenden Stellen ab. Im Sommer entwickeln sich daraus in kürzester Zeit Maden – oft innerhalb einiger Stunden. Die Aufnahme dieser Eier und Maden über das Futter stellt kein Problem dar – wird von der Magensäure gut verdaut. Allerdings kann die kleinste Verletzung am Tier und sogar ein wenig verschmierter Kot im Fell dazu führen, dass die Fliegen hier Beute wittern. Selbst der geringste Befall kann tödlich enden, wenn nicht sofort gehandelt wird. Bei extremen Madenbefall kann vom Tierarzt verdünntes Dectomax gesprüht werden (Dectomax-Injektion verdünnt mit NACL 1:30 ) Falls der Madenbefall aufgrund einer darunterliegenden Verletzung ausgelöst wurde, muss der Tierarzt aufgesucht werden. |
Innere Parasiten (Endoparasiten)Um Darmparasiten nachzuweisen muss eine Kotprobe bei ihrem Tierarzt untersucht werden (Flotationsverfahren bzw. Einsendung ins Labor). Nur wenn wirklich ein starker Befall von Parasiten befundet wird, sollte man mit Entwurmungsmitteln behandeln. Ein schwacher Wurmbefall stärkt das Immunsystem bei Wildtieren und sollte daher nicht behandelt werden wenn nicht deutliche Symptome (Durchfall, Abmagerung, Inappetenz) vorhanden sind. Generell heißt es bei jeder Art von Behandlung mit Antiparasitika: Das Marderchen muss zunächst in einen stabilen Zustand gebracht werden. Selbst das „mildeste“ Mittel ist eine chemische Keule und kann bei einem geschwächten Organismus zum Tod führen. Meist geht so ein Parasitenbefall mit Durchfall und Abmagerung einher. Aber jedes Gramm welches das Marderkind verliert ist ein Gramm zu viel. Das ist dringend zu vermeiden. WürmerBei Marderbabys – Milchbabys dürfte es keine Rund- oder Bandwürmer geben, da durch die Mardermilch keine Würmer übertragen werden. Es müßten ungünstigste Verhältnisse aneinandergereiht stattfinden, dass sie so ein kleines Marderchen Würmer einholt. Ein dicker Bauch allein ist absolut kein Indiz auf Wurmbefall – vorallem die Umstellung von der Muttermilch auf eine Aufzuchtmilch verursacht bereits einen dicken Blähbauch (dieser ist mit Schüssler Nr. 7 als Globuli und Zusatz von Fencheltee gut zu vermeiden). Bitte nicht: Keine Kombi-Entwurmungen wie Milbemax. Kein Advocate, Profender, und auch keine anderen Spot On`s – hier kann es zu einer Leberschädigung kommen. Auch Mitteln wie Ivomec oder Levamisol sind mit absoluter Vorsicht zu begegnen – geschwächten Mardern kann es schnell das Leben kosten. Kokziden
Anfangsstadium: Bei Marderkindern die bereits feste Nahrung vertragen, verfahre ich zunächst folgendermaßen: Falls der Popo bereits vom Durchfall gerötet oder sogar entzündet ist, diesen nur noch vorsichtig abtupfen und mit Wasser abwaschen und mit Babycreme (dafür gibt es zahlreiche Arten für Menschenbabys) eincremen. Akribische Sauberkeit ist Voraussetzung !!! Bei Babys unter 350 Gramm ist es heikel. Hier ist die feste Nahrung noch zu früh und somit kann das Darmpulver (SymbioPet, BeneBac) nicht verabreicht werden. Ein Hauch davon in die Milch wäre zu versuchen. Sobald die Zähnchen zu sehen sind, darf ebenfalls auf Animonda umgestiegen werden und somit das Pulver ins Futter gemischt werden. Bereits schlimme Symptome vorhanden: Kokzidien sind bei Jungtieren sehr gefährlich und können zum Tod führen. Bei hochgradigem Kokzidienbefall ist Cotrim einzusetzen. Eine Behandlung sollte nur erfolgen, wenn tatsächlich hochgradig Kokzidien im Kot nachgewiesen wurden und das Marderkind dementsprechend schwerwiegende Symptome zeigt. Falls Sie Katzen oder andere Haustiere haben, müssen auch die getestet und behandelt werden. Auch kleine Marderchen und Babys können bereits Kokzidienbefall haben. Falls Blut im Kot ist oder ein Durchfall nicht nachläßt, sollten sie den Kot beim Tierarzt untersuchen lassen. Dazu bitte eine Sammelkotprobe abgeben – mind. 3 versch. Kotproben sammlen. „Cotrim Suspension für Kinder“. Cotrim ist oral zu verabreichen und verschreibungspflichtig – ein Rezept erhalten sie bei ihrem Tierarzt. Die Dosierung ist 0,5 ml/kg KGW zweimal tgl. In Österreich unter „Eusaprim K Suspension für Kinder“ zu bekommen. Beispiel: Ein Marderchen mit 500 Gramm bekommt 0,25 ml jeweils morgens und abends ins Mauli eingegeben. Achtung Nebenwirkungen (wenn auch sehr selten): grüner Kot durch Calciummangel, Hautknoten (verschiebbar), trockene Augen – mit Kochsalz-Augentropfen lindern. Im Anschluß an die Behandlung muss die Darmflora wieder aufgebaut werden, da die Marder sonst später in der Freiheit kein ausreichendes Immunsystem haben. Dazu unbedingt mehrere Wochen mit BeneBac oder SymbioPet behandeln. Andere Mittel wie Kokzidiol, Retardon und das Kombimittel Procox haben bei unserem Einsatz keinen Erfolg bei der Behandlung gebracht. Die gute Nachricht zum Schluß: Über die Jahre konnten wir feststellen, dass eine leichte Kokzidiose von selbst verschwindet sobald die Marder in der Auswilderung sind. Dies liegt vorwiegend daran, dass sich mit dem deutliche größeren Platzangebot auch das Kotabsatzverhalten der Marder ändert und eine ständige Neuansteckung vermieden wird. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Marder ein gutes Immunsystem haben – weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Auswilderung finden sie hier: Auswilderung-Allgemein GiardienMeist gehen diese Parasiten mit blutigem, schleimigen oder sehr dünnem Kot einher. Erster Schritt ist hier immer die Darmsanierung und Stabilisierung der Darmflora ! Giardien wird man nie zu 100% los. Ein Wildtier mit gutem Immunsystem lebt lange und gesund mit seinen Giariden. Bitte lesen sie hier mehr dazu: Giardien – ein Wort das Panik auslöst von Pernaturam Anfangsstadium: Bei Marderkindern die bereits feste Nahrung vertragen, verfahre ich folgendermaßen: Falls der Popo bereits vom Durchfall gerötet oder sogar entzündet ist, diesen nur noch vorsichtig abtupfen und mit Babycreme (dafür gibt es zahlreiche Arten für Menschenbabys) eincremen. Akribische Sauberkeit ist Voraussetzung !!! Den Popo und die Hinterbeinchen kann man auch gut mal unter warmes Wasser halten. Im schlimmsten Fall sogar mehrmals täglich. Dazu kein Schampoo oder ähnliches benutzen. Nur klares, warmes Wasser und danach trocken rubbeln – den empfindlichen Po natürlich nur trockentupfen und wieder eincremen. Bei Babys unter 350 Gramm ist es heikel. Hier ist die feste Nahrung noch zu früh und somit kann das Darmpulver (SymbioPet, BeneBac) nicht verabreicht werden. Ein Hauch davon in die Milch wäre zu versuchen. Sobald die Zähnchen zu sehen sind, darf ebenfalls auf Animonda umgestiegen werden und somit das Pulver ins Futter gemischt werden. Bereits schlimme Symptome vorhanden: Panacur (bei kleinen oder schwachen Marderbabys lebensgefährlich). Es kann ein Versuch gestartet werden. Aus unserer Erfahrung lohnt sich hier jedoch eher eine Darmsanierung – siehe Anfangsstadium. Eine chemische Behandlung sollte jedoch nur eingeleitet werden wenn starke Symptome wie längerer Durchfall auftreten. Wichtig: Das Wildtier muss vor einer Behandlung stabil sein. Dazu bitte den Roten Text (oben auf dieser Seite) beachten. |