Steckbrief Mauswiesel (Mustela nivalis), syn. Zwergwiesel oder Kleinwiesel: Klasse Säugetiere (Mammalia), Ordnung Raubtiere (Carnivora), Familie Marder (Mustelidae), Gattung Wiesel (Mustela) Länge: 14 – 25 cm (ohne Schwanz), Weibchen etwas kleiner als Männchen, Schwanzlänge 2-6 cm Paarung: keine klar begrenzte Zeit, meist jedoch Frühjahr und Spätsommer- keine Keimruhe Sein Fell ist hellbraun bis dunkelbraun. Die Bauchseite bis zum Kinn ist weiß – die Abgrenzung zwischen den beiden Fellfarben kann fleckig übergehend sein. Das Winterfell ist meist weiß – witterungsbedingt. Im Gegensatz zum Hermelin ist die Schwanzspitze nicht schwarz sondern fellfarben. |
Mauswiesel werden häufig mit dem Hermelin verwechselt. Hier finden Sie die feinen Unterschiede: Verwechslungen
In unserem Team hat sich Andrea W. über die Jahre zur Wieselspezialisitn (Mauswiesel und Hermelin) entwickelt. Für Fragen zur Aufzucht und Auswilderung steht sie während der Hauptsaison per Mail zur Verfügung: mauswiesel(ät)marderhilfsnetz.de (bitte keine Notfälle per Mail melden, da diese Mailadresse nicht mehrmals tgl. gelesen wird !)
Die Aufzucht:Gleicht im Hauptsächlichen der des Hermelins.
Optisch unterscheidet sich das Mauswiesel nur geringfügig vom Hermelin. Das Mauswiesel ist jedoch deutlich kleiner und der weiße Bauch kann Muster und Punkte aufweisen. Bei sehr jungen Wieselchen – unter 3 Wochen – empfiehlt sich wieder Aufzuchtmilch. Die Zähne entwickeln sich bereits, wenn die Augen noch zu sind. Das Öffnen der Augen beginnt mit der zweiten Woche – bei Handaufzuchten kann dies auch später erfolgen (erst ab der 3. Woche). Zunächst kann abwechselnd Aufzuchtmilch und Kittenfutter gegeben werden. Jedoch nie zusammen mischen – gibt böses Bauchweh und Durchfall. Entweder gleich voll umsteigen auf Animonda oder mind. 1 Stunde zwischen Milch und Futter abwarten.
Futterbrei herstellen: Wenn der Animonda-Brei über mehrere Tage gut angenommen wird, kann begonnen werden Mini- bzw. Babymäuse anzubieten. Anfangs bitte noch etwas behilflich sein (z.B. Bauchunterseite der Mäuse etwas öffnen) Beim „Kot absetzen“ sind die Wiesel auch schneller sauber als die Marder. Sobald feste Nahrung gegeben wird, verlassen sie zum Kot absetzen das Nest – finden dann aber nicht gleich wieder hinein. Hier öfter mal Hilfestellung geben. Wärme ist immer noch sehr wichtig, auf Grund der sehr geringen Größe kühlen sie wesentlich schneller aus, als andere Tierbabys.
Lebensraum:Nach dem Dachs ist das Mauswiesel am weitesten verbreitet. Es kann in so gut wie jedem Biotoptyp vorkommen. Reviergröße variiert zwischen 2 und 25 Hektar. Medikamente wie Entwurmungsmittel und Spot On-Präparate verträgt das Mauswiesel extrem schlecht. Auch hier konnten wir einigen Hilfesuchenden nicht mehr helfen. 2010: Bereits wenige Stunden nach dem Auftragen eines Spot on gegen Flöhe verstarben bereits 2 Mauswiesel aus einem Wurf von 6 Babys. Die anderen verstarben der Reihe nach innerhalb 12 Stunden. Verletzungen durch Katzen:Gelegentlich erwischen Hauskatzen ein Mauswiesel und bringen es nach Hause. In seltenen Fällen ist das Tierchen komplett unverletzt und erholt sich schnell wieder. Leider sind die Zähne der Katzen extrem mit Bakterien behaftet und der kleinste Zahnkratzer führt zur Infektion. Das bedeutet in 99 % den Tod des Wiesels. Antibiotika vom Tierarzt wäre ansich schon erfolgversprechend aber: Der Streß beim Tierarzt und die Spritze können bereits zum Streßtod führen. Ist dann die Dosierung nicht 100% perfekt wird das dem Tierchen das Ende bereiten. Außerdem spielt uns die Zeit einen Streich. Die Infektion durch die Bakterien verbreitet sich sehr schnell im Körper. Meist stirbt ein verletztes Mauswiesel innerhalb 24 Stunden – oft schon früher. Altersbestimmung:
Die Auswilderung:
Die Aufzucht macht großen Spaß. Sobald die Kleinen draußen laufen dürfen machen sie extrem schnelle Fortschritte. Für die ersten Schritte im Freien sollte ein kleines Gehege vorhanden sein, welches möglichst ruhig und fernab vom Wohnhaus aufgestellt werden soll. Hier zunächst Stundenweise, später länger und nach ein paar Tagen Dauerhaft einquartieren. Wenn der Zwerg dann gut klettert und sich im Gehege gut auskennt, kann es stundenweise durch eine Öffnung im Gehege die Umgebung erkunden. Diese Art der Gehegehaltung sollte jedoch maximal 3 Wochen dauern, bevor das Wiesel Dauerhaft freien Ausgang bekommt. Solange es noch kommt und sich das Futter abholt oder gar noch dort nächtigt, sollte weitergefüttert werden. Erfahrungsgemäß dauert es aber nicht mehr sehr lange bis es sich seine eigenen Plätze sucht und schließlich wegbleibt.
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